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29.-30.12.2012 --- Schottland
Eigentlich wollte ich die Zeit von Weihnachten bis Silvestern für eine 'vernünftige' Tour nutzen. Es sollte also etwas weiter weg gehen. Der Plan mit Israel wurde spätestens gekippt als der auf den Mittwoch (2.Weihnachtstag) angesetzte Spieltag in den Fixtures nicht mehr auftauchte und so ließ ich mich auf UK ein. So richtig spannend waren die Ansetzungen - zumindest England betreffend - dann irgendwie nicht. Es wurde aber irgendwie etwas zurecht gebastelt. Geplant war mit meinem Rot-Weiss-Gefährten Marcel und drei weiteren Mitfahrern per PKW die Insel zu entern und sich dann nach einem doppelten Spielbesuch in London abzusetzen. Dann wollte ich mit mich Seb und Christian treffen und mit ihnen den Rest der Woche per Bahn durch die Gegend gondeln. Das Wetter machte dann aber einen dicken fetten Strich durch die Rechnung. Ein anvisiertes Spiel wurde am Vortag abgesagt, das andere war gefährdet. Das Ausweichpotential war sold-out beziehungswiese ebenfalls off, so dass sich die Auto-Besatzung gemeinschaftlich zu der Entscheidung durchrang die Abfahrt zu canceln. Mein Problem war nun, wie ich trotzdem zum Wochenende zu den angestrebten Spielen in Schottland auf die Insel komme. Herr Ryan wusste Rat und ich buchte mir für den Samstag einen, an der Airline gemessen eigentlich zu teuren, aber objektiv betrachtet immer noch recht günstigen Flug für knapp 80 Euro ab Weeze nach Edinburgh. Hat mich gewundert, da ja die Silvesternacht in Edinburgh absolute Beliebtheit genießt und Touris aus aller Welt anzieht, da hätte der Ire doch bei so kurzfristiger Buchung bestimmt noch ein paar Euro mehr machen können.
Sa. 29.12. 12:45 - Queen's Park FC vs Glasgow Rangers FC 0:1 (3rd Division), 30.117 Zuschauer (29.500 Gäste)
Sa. 29.12. 15:00 - Motherwell FC vs Kilmarnock FC 2:2 (Scottish Premier League), 4.903 Zuschauer (500 Gäste)
Mein Mädel war so lieb, mich in aller Herrgottsfrühe zum Flughafen zu bringen. Der Flieger war dann auch bis auf den letzten Platz ausgebucht und die Crew wusste mal wieder nicht so recht wohin mit dem ganzen Handgepäck. Das ist der Boomerang-Effekt, wenn man die Passagiere dazu drängen will, nur leichtes Gepäck mitzunehmen. Irgendwann sind aber die Kapazitäten für das 'cabin luggage' schlicht ausgereizt. Änderte nichts am Vorhaben des Captn's, pünktlich starten zu wollen. So ergab sich die bizarre Situation, dass wir schon Richtung Startposition rollten, obwohl noch gut fünfzehn Leute im Gang rumwuselten, die sich noch nicht einmal einen Sitzplatz gesucht hatten. Irgendwie klappte es dann alles aber recht plötzlich und wir konnten beinahe pünktlich starten. Der Flug war eigentlich ätzend wie immer mit dem irischen low-coster. Viel zu eng, viel zu laut, viel zu nervig. Eigentlich habe ich mir vorgenommen die Airline künftig möglichst zu meiden, aber abgesehen davon, dass ich in diesem Fall ja kaum eine Wahl hatte, wenn ich mein Vorhaben zumindest noch teilweise realisieren wollte, ist ja der Flugpreis auch oft ein nicht zu verachtendes Plus-Votum. Und man kann über Ryanair auch sagen was man will, in fast allen Fällen kommt man pünktlich oder nur sehr mäßig verspätet ans Ziel. So auch in diesem Fall. Zehn Minuten vor Plan setzte die Maschine punkt 8:00 local time in Edinburgh auf. Gut für mich, denn ich hatte offensiv geplant und bereits für 8:55 den Citylink-Bus nach Glasgow vom dem Flughafen am nächsten gelegenen Haltepunkt (etwa fünf Kilometer) gebucht. Der Citylink passiert den Airport etwa zwei Kilometer von diesem entfernt. Schleierhaft, warum man dann nicht auch dort einen Halt einrichtet. Egal. Laufen war zu knapp, also den Airlink-Bus für teure £ 2,60 für eine Haltestelle bis 'Maybury' genutzt. Dort dann in den Citylink und eine Stunde später traf ich in der fast schon vertrauten Arbeiterstadt, die ja schwer auf dem Weg zur Dienstleistungsmetropole ist, an der 'Buchannan Bus Station' ein. Schon mein vierter Aufenthalt in der Stadt. Glasgow ist die drittgrößte Stadt des Vereinigten Königreiches. Klingt komisch, ist aber so. Nur Birmingham und natürlich London reihen sich in der Rangfolge noch vorher ein. Erst einmal wurde ein Geldautomat um ein paar Pfund erleichtert. Wär schön wenn man sich selber auch so einfach um Pfunde erleichtern könnte. Wenn die Waage mal wieder die Augen verdreht, einfach zum Automaten latschen, Karte rein, die gewünschte Zahl eingeben und 'Zack' ist man plötzlich einige Pfunde leichter. In der Regel funktionierts ja eher andersrum... ab in die Pinte, die gewünschte Anzahl Bier geordert, diese verzehrt und 'Zack' ist man am nächsten Morgen plötzlich schwerer. Genug der Spinnerei. Nun den knappen Kilometer bis zum 'Charing Cross Guesthouse'gelatscht, wo ich dann Seb und Christian noch etwas verschlafen antraf. Doch es galt keine Zeit zu vergeuden. Kurz die Sachen aufs Bett gefeuert und ab in den nächstbesten Pub für zwei Begrüßungs-Guinness. Das dunkle Gebräu war dort dankbarerweise im Angebot, da schmeckte es doch gleich noch besser.
Viel Zeit war aber nicht, da wir uns auf den Weg zum 'Hampden Park' machen mussten. In der 'Glasgow Central Station' dann wieder diese unfassbare Disziplin der Briten. Der viertelstündlich fahrende Vorortzug zum 'Hampden' wurde natürlich reichlich genutzt. In den britischen Bahnhöfen muss man ja eine erste Ticketkontrolle an einem Drehkreuz passieren, bevor man den Bahnsteig betreten darf. Man stelle sich also nun hunderte Fußballfans vor, die sich artig in einer langen Reihe anstellen und geduldig darauf warten, das Drehkreuz zu passieren. In Deutschland wäre diese Kontrolle vom Mob einfach überrannt worden. Es ist schon ein seltsames Bild, wenn potentielle glotzäugige, fettleibige Kneipenschläger diesen Benimm an den Tag legen. Sicherlich einer der besseren Charakterzüge der Inselbewohner. Für uns kam diese Warterei natürlich nicht in Frage... Das Nationalstadion Schottlands konnte ich für meinen Anspruch kaum besser besuchen. Länderspiele sind ja nicht so mein Ding. Blieben nur noch die Cup-Finals oder der dort beheimatete Viertligist Queen's Park FC. Da sich die traditionsreichen Rangers nach finanziellen Unregelmäßigkeiten der letzten Jahre in der aktuellen Saison ebenfalls in Liga Vier zurechtfinden dürfen, war die Partie zwischen diesen Clubs natürlich wie gemalt für einen Besuch. Beim 'Hampden' handelt es sich um ein fast komplett einrangiges Oval mit 52.500 Plätzen. Lediglich die Hauptseite verfügt über einen schmalen zweiten Rang. Die überwiegend blaue Bestuhlung zeigt auf der Gegenseite weiß abgesetzt den Schriftzug 'Hampden' in den Kurven die schottische Nationalflagge. Bis zur Eröffnung des 'Maracana' in Rio zur Weltmeisterschaft 1950 war der 'Hampden Park' das größte Stadion der Welt. Kurz vor dem Krieg sahen hier fast 150tsd Menschen ein Länderspiel gegen England. Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Fassungsvermögen dann durch den Umbau zum Allseater immer weiter bis zur heutigen Zahl verringert. Entgegen meiner Erwartung wurde kein neuer weltweiter Zuschauerrekord bei Viertliga-Spielen aufgestellt. Im Gegenteil - es waren 'nur' knapp 30tsd Menschen anwesend und knapp das halbe Rund blieb leer. Und zwar, weil am 'Hampden' umfangreiche Umbaumaßnahmen durchgeführt werden, so dass derzeit viele Stadion-Zugänge nicht genutzt werden können. Ziemlich dummer Zeitpunkt für bauliche Maßnahmen. Trotzdem wohl das Spiel mit den meisten Gästefans, dass ich bisher gesehen habe. Wie bei meinem letztjährigen Besuch des 'Ibrox Stadium' fiel mir wieder die Ultra-Gruppierung der Rangers auf. Mittlerweile auf gut 80-100 Leute angewachsen, passt diese eigentlich überhaupt nicht zum britischen Fußball. Auf der anderen Seite waren diese die einzigen, die sich ernsthaft um Support bemühten. Das Gebolze bot dann auch nicht mehr als Viertliga-Niveau, auch wenn die Rangers mehr vom Spiel hatten und ein gewisses Übergewicht erzwingen konnten. Wenn es der nach einem Feldverweis über 30 Minuten in Unterzahl spielende Underdog nicht geschafft hätte, eine Drei-gegen-Eins-Situation gekonnt zu verdaddeln, hätte es wohl zur Sensation gereicht. Stattdessen fiel in der Nachspielzeit noch der Siegtreffer für die tabellenführenden Gäste. Diesen bekamen wir leider nicht mehr mit.
Wir hatten uns erdreistet, ein paar Minuten früher zu verschwinden, schmissen uns in das nächstbeste Taxi und ließen uns ins knapp 20 Kilometer Motherwell kutschieren. Dort empfing der Motherwell FC die Gäste aus Kilmarnock im 'Fir Park'. Der Ground ist schon ein wenig speziell. Jede der vier Tribünen sieht anders aus. Dazu sind alle unterschiedlich hoch. Und zuletzt reicht der Main Stand nur über etwa 3/4 der Spielfeldlänge, der Stahlträger, das Dach hält, aber über die gesamte Länge. Diese eigenwillige Bauweise findet ihren Ursprung vor mittlerweile 50 Jahren, als der Club einen Streit mit dem Besitzer eines in den Baugrund reichenden Grundstücks verlor und die Tribüne nicht vollenden konnte. Die Motherwell Supporters präsentierten auf der Gegentribüne eine kleine Choreographie zum Gedenken von Phil O'Donnell, der auf den Tag genau vor fünf Jahren während eines Spiels kollabierte und auf dem Weg ins Krankenhaus verstarb und zu dessen Ehren die Haupttribüne umbenannt wurde. Es wurde ein überdimensionales Trikot mit dem Namen des Spielers und der Rückennummer 10 gezeigt und dazu ein Banner mit der Aufschrift 'Forever #10' präsentiert. Dazu stand das gesamte Publikum auf und alle, inlusive der etwa 500 angereisten Killies, applaudierten minutenlang. Wenn auch vor relativ kleiner Kulisse, hinterließ es trotzdem Eindruck. Das Spiel bot mäßige schottische Premier League-Kost. Zumindest wurde die Partie recht offensiv geführt, so dass ein gewisser Unterhaltungswert geboten wurde. Nachdem die Gäste unverdient mit zwei Toren in Führung gegangen waren und niemand mehr einen Pfifferling auf die Heimelf geben wollte, schaffte diese mit einer Energieleistung noch das Remis. Während ich in der Halbzeitpause ein paar Ground-Fotos schoss, tippten mir jemand auf die Schulter. Ich drehe mich um und sehe unvermittelt Sascha und André an. War mir nicht geläufig, dass die beiden (mit zwei weiteren Mitfahrern) auch die beiden Spiele des heutigen Tages besuchen wollten. Allerdings waren die Wahnsinnigen mit dem Auto angereist und wollten nach dem Motherwell-Spiel noch bis Manchester zurück um dann am Folgetag den Kick zwischen Everton und Chelsea in Liverpool zu besuchen. Nach dem Abpfiff fuhren wir per Bahn zurück nach Glasgow und genossen den Abend bei heimischen Brauerei- und Distillerie-Erzeugnissen.
So. 30.12. 15:00 - Dundee United FC vs St.Mirren FC 3:4 (Scottish Premier League), 6.386 Zuschauer (400 Gäste)
Da mich Christian vor Sebastians Schnarch-Qualitäten gewarnt hatte, hatte ich mir vorher Silikon-Ohrstöpsel besorgt. Gutes Zeug offensichtlich, denn ich schlief wie ein Baby. Im Gegensatz zu Christian, der nach dem Aufwachen aussah, als wäre er von nem Bus überfahren worden. Kann aber auch am Alkoholkonsum gelegen haben. Das hauseigene Frühstück hatten wir verpennt. Also kurz fertig gemacht, die Brocken zusammengepackt, und ab Richung 'Queens Street Station', von wo die Züge Richtung Dundee und dann weiter nach Aberdeen starten. Unterwegs wurde noch ein äußerst mäßiges Scottish Breakfast eingeworfen. Die Zugfahrt war völlig unspektakulär. Die diesig-dunstige Witterung ließ keine großen Blicke in die phantastische Landschaft zu. Lediglich die riesigen Wasserlachen auf den Weiden ließen eine Ahnung zu, was hier in den letzten Tagen vom Himmel runter gekommen sein muss. Nach pünktlicher Ankunft in Dundee musste zunächst geklärt werden, wo das Gepäck gelassen werden kann, da wir alle drei nach dem Kick die Stadt wieder verlassen wollten. Da ich aber einen früheren Zug erreichen musste als meine beiden Mitstreiter, wollte ich meinen Daybag eh mit ins Stadion nehmen. Am kleinen Bahnhof in Dundee kann man seine Klamotten nicht abgeben, weder Schließfächer noch 'Left Luggage' vorhanden, also erst einmal in ein Pub, da der Magen vehement darauf drängte ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu erhalten. Nach einem wirklich guten Burger - Pub-Food ist ja im Normalfall eh um Längen besser als es der Name zu vermitteln vermag - wurde mit dem netten Barkeeper bzw seinem Chef ausgehandelt, dass Seb und Christian die Sachen dort lassen zu können. Kurz in den benachbarten 'Sports Direct', da ich noch auf der Suche nach ner günstigen Jogging-Buxe war. Natürlich war das Gesuchte in der anvisierten Preislage schnell gefunden. 'Sports Direct'-Besuche sind ja auch immer ein Erlebnis. Unglaubliche Reizüberflutung in diesen Sportklamotten-Ramsch-Läden. Das Sortiment bietet ja wirklich die komplette Palette von schweinegünstig bis arschteuer, aber diese Einrichtungsphilosophie Marke 'Lose Schüttung' ist teilweise etwas nervenaufreibend. Nicht nur, dass man vor lauter Angeboten in der gesuchten Kategorie kaum in der Lage ist eine Kaufentscheidung zu treffen. Nein, zwischen den tausend Bekleidungsständern und Schuhregalen ist es dann auch noch so eng, dass man ständig zwischen irgendwelchen fettärschigen Britinnen und einem Stapel Kartons mit der Aufschrift 'Made in Taiwan' hängen bleibt beziehungsweise davon bedroht ist unter einer Tonne Trainingsanzügen eines umkippenden Kleiderständers begraben zu werden. Dazu hampeln ständig unbeholfene Nebenjobber um einen rum, die versuchen, die eh schon zu vollen Kleiderhaken mit weiteren Klamotten aus den Kartons zu bestücken, über die man grad noch gestolpert ist. Prinzipiell kann es im Lager eines Altkleidersammlers nicht anders aussehen als in diesen Discountern. Aber was soll es. Diese Etablissements erfüllen den gewünschten Zweck: Man kann günstig Klamotten mit einer gewissen Qualität erwerben.
Nun aber flugs zum 'Tannadice Park'. Da die Zeit zum Busfahren oder Laufen nun zu knapp war, gönnten wir uns ein Taxi. Der Ground liegt ja nur 100 Meter neben dem des Ortsrivalen Dundee FC, was ein wirklich ungewöhnliches Bild ergibt, wie ich ja bereits schon einmal aus der anderen Perspektive feststellen durfte. Das Stadion von United sieht auch wieder etwas zusammengewürfelt aus, denn jeder 'Stand' hat ein anderes Aussehen. Aufgrund der Clubfarben kommt die Bude fast komplett in Orange und damit recht grell daher. Mittlerweile ist der Ground an der namengebenden Tannadice Street auch schon über hundert Jahre alt, wovon die heutigen Tribünen natürlich nichts mehr erzählen. Aber an den seitlichen Enden der Westtribüne sind noch Reste der alten Terraces zu sehen, so dass sich vor dem Auge des Betrachters unweigerlich ein Bild aufbaut, wie es hier früher wohl ausgesehen hat. Muss früher auch ein typisch genialer britischer Footballground gewesen sein. Leider habe ich zehn oder fünfzehn Jahre zu spät das Licht der Welt erblickt, um diese Urviecher des Fußballs noch bewundern zu dürfen. Das Spiel dann wieder äußerst niveauarm. Die Gastgeber, die es 1987 bis ins UEFA-Cup-Finale (damals noch mit Hin- und Rückspiel ausgetragen und gegen den IFK Göteborg verloren) schafften, boten echten Hauruck-Fußball, übten aber zumindest in Hälfte eins damit Druck auf die Gäste aus Paisley aus Letztere gingen aber in Führung. United schaffte es aber durch einen Doppelschlag vor der Pause, die Partie zu drehen. Den Schwung konnte man in Hälfte zwei nicht mitnehmen. Saint Mirren erzielte die nächsten drei Treffer und Dundee schaffte, durch einen roten Karton dezimiert, nur noch den Anschluss in der letzten Minute. Sieben Tore versüßten also die bittere Kost. So gesehen also beste Unterhaltung auf sehr bescheidenem Niveau. Leider fror man sich bei den durch unangenehmen Wind verstärkten äußerst bescheidenen Temperaturen fürchterlich den Arsch ab, aber irgendwat is ja immer. Nach dem Abpfiff hieß es, zügig den Bahnhof anzusteuern, da bereits 35 Minuten später der Zug nach Edinburgh abfuhr. Seb und Chris hatten sich entschieden mit mir den früheren Zug nach Edinburgh zu nehmen, wo sich unsere Wege dann trennen sollten. Jens aus Siegen, den Christian bereits vorher kannte, komplettierte dann unsere Runde. Im Bahnhof Edinburgh-'Haymarket' hatte ich genau fünf Minuten Zeit um in den Zug nach Preston umzusteigen. Obwohl der Schaffnix mehrfach bestätigte, dass unser Zug 'on time' ist, liefen wir fünf Minuten nach der laut Online-Auskunft kommunizierten Zeit in 'Haymarket' ein, zeitgleich mit dem Zug nach Preston, der unglücklicherweise auf einem anderen Bahnsteig hielt. Den Spurt gegen die Zeit gewann ich zwar und drückte den Türknopf eines Waggons, aber nichts tat sich. Irritierte Blicke meinerseits in Richtung das Bahnsteig-Aufsehers halfen nicht und nach etwa zehn Sekunden setzte sich der Zug in Bewegung. HASS! Ehrlich, wenn ich angehetzt komme und der Gleis-Schlauch fährt schon an, okay, dann war ich halt zu langsam und hab verloren. Aber wo bitte liegt das Problem die Türverriegelung noch einmal zu lösen, wenn die Hucke eh noch im Bahnhof steht?! Da krieg ich nen Kotzkrampf! So konnte ich zumindest den auf dem Bahnsteig befindlichen Personen mit einer gepflegten deutschen Fluch- und Schimpfattacke ein wenig Kurzweile bieten. Also den anderen eine Station hinterher bis 'Waverley', der Main Station von Edinburgh. Einziger Vorteil der Aktion war, dass die für mich nächste und letztmögliche Verbindung über Newcastle ging. Damit hatte ich nun Gesellschaft, da Jens eben bis Newcastle zu seinem Hotel musste. Also zum zweiten Mal von Seb und Chris verabschiedet. Für mich ging es durch bis Leeds. Dort einen Nachtbus nach Bradford genommen, zehn Minuten Fußweg und um 1:00 in der Nacht lag ich im gebuchten Travelodge-Hotel endlich im Bett. Nach sechs Stunden Schlaf ging es aus eben jenem wieder heraus, mit dem Linienbus vierzig Minuten zum Leeds-Bradford-Aiport und mit Herrn Ryan wieder nach Weeze, wo mich meine Herzdame wie geplant einsammelte.
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(Manni Breuckmann)
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