Wissenschaftlern ist es gelungen, die Entwicklung des Virus, der mich mit dem Groundfever infiziert hat, über lange Jahre mittels Fotos zu dokumentieren. Die Forscher gaben dem Virus den Namen 'Georg-Melches-Stadion'. Entdeckt wurde er an der Essener Hafenstrasse und ist im Folgenden auf den Abbildungen in den verschiedenen Phasen der Entwicklung und aus mehreren Perspektiven zu sehen!
Die Bilder geben einen chronologischen Einblick in die Geschichte des mittlerweile fast alt-ehrwürdig zu nennenden Stadions, sowie in die zähe Entwicklung des Neubauprojekts. An der einst ansehnlichen Arena, in den 1950ern bis 1970ern eine der modernsten dieser Epoche, nagt deutlich der Zahn der Zeit. Ein Neubau wurde durch den Essener Stadtrat bereits in 2001 beschlossen, jedoch krankte die Umsetzung lange an der sportlich bescheidenen Situation des Vereins, sowie an der gleichfalls bescheidenen finanziellen Lage der Kommune. Es war jedoch klar, dass mittelfristig etwas passieren musste. Die Westkurve existiert seit den frühen Neunzigern nicht mehr, die Nordtribüne ist nach dem Teilabriss nur noch eine bedingt nutzbare Ruine und die marode Haupttribüne bekommt von Zeit zu Zeit eine weitere Nutzungs-Gnadenfrist mit absehbarem Ende. Mit nur einer nutzbaren (Ost-)Tribüne konnte der dauerhafte Spielbetrieb, angesichts der immer noch zu bewegenden Zahl an Zuschauern, kaum gewährleistet werden. Nach langem Tauziehen, welches durch ein zwischenzeitlich (schließlich erfolgreich) abgewickeltes Insolvenzverfahren des Vereins auf äußerst unsicherem Untergrund stattfand, wurde dann im Oktober 2010 seitens des Essener Stadtrates endgültig der Baubeginn abgesegnet und bald darauf mit den Arbeiten begonnen. Das neue Stadion entsteht neben dem Georg-Melches-Stadion in leicht versetztem Winkel auf der Fläche, die bisher die Trainingsplätze beherbergte.
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(verfasst im August 2011)
bis 2004:
In den 1950er Jahren galt das Georg-Melches-Stadion als eine der modernsten Spielstätten Europas, da in der komplett überdachten Haupttribüne Fitnessbereich, Schwimmbad und medizinische Abteilung eingerichtet worden waren. Auch wurde im Stadion die erste Flutlichtanlage der Republik errichtet.
2005:
Die berüchtigte Westkurve ist bereits in den frühen Neunzigern aufgrund mangelhafter Bausubstanz abgetragen worden. Auf dem lange Zeit ungenutzen Platz hinter dem westlichen Tor steht nun das VIP-Zelt zur Bewirtung der Business-Gäste.
2007:
Das Stadion fristet bis auf notwendige Instandhaltungsmaßnahmen weiter sein unverändertes Dasein. Doch es gibt Hoffnung. Der Essener Stadtrat fasste bereits vor Jahren den Beschluss, den bereits lange existierenden Plan eines Neubaus in die Tat umzusetzen.
Flutlicht-Impressionen:
Wenn das neue Stadion einmal stehen sollte, sind die beeindruckenden Flutlichtmasten des Georg-Melches-Stadions endgültig Vergangenheit, da die Spielfeldbeleuchtung des neuen Grounds in das Tribünendach integriert werden soll.
Bei abendlichen Spielen haben die vier hell leuchtenden Masten immer eine extreme Faszination auf mich ausgeübt und mit jedem Schritt, mit dem ich mich dem Stadion näherte, wuchs die Vorfreude auf das anstehende Spiel. Ich glaube, dass sich niemand des besonderen Reizes entziehen kann, den Fußballspiele unter Flutlicht - im wahrsten Sinne des Wortes - ausstrahlen.
Neubau-Pläne:
Das neue Stadion an der Hafenstraße soll eine reine Fußballarena sein. Zunächst ist der Bau von vier einzelnen Tribünen mit einem gesamten Fassungsvermögen von circa 20.000 Menschen vorgesehen. Das Flutlicht würde in die Dachkonstruktion integriert. Sollte eine Erweiterung nötig sein, könnte durch den Ausbau der Kurven die Kapazität um 5.500 Plätze erhöht werden. Auch die Möglichkeit eines weiteren Ausbaus auf circa 35.000 Plätze ist durch das Aufsetzen eines zweiten Ranges möglich.
2009:
Nach dem Ratsbeschluss zum Stadion-Neubau wurde überhastet mit dem Abtragen der Nordtribüne begonnen, da das neue Stadion zum einem geringen Teil auf der Fläche des Georg-Melches-Stadions stehen wird. Aufgrund eines drohenden Haushaltsicherungskonzept, als die Kontrolle des städtischen Haushaltes durch das Land, wurde der Baubeginn aufgrund des sportlichen Niedergangs des Vereins auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Daher klafft nach dem zum Neubau nötigen Teilabrisses der Nordtribüne nun ein noch hässlicheres Loch im eigentlich viereckigen Stadion.
2011 - Juli:
Die Arbeiten am neuen Stadion haben begonnen. Bis zum Beginn der Saison 2013/14 sollen die neue Haupttribüne mit Warmgebäude, sowie die West- und Nordtribüne fertiggestellt sein. Danach wird das Stadion bereits für den Spieltrieb genutzt. Unmittelbar nach dem Umzug soll das alte georg-melches-Stadion abgerissen werden. Ist dieses geschehen wird umgehend mit der Errichtung der Osttribüne, der neuen Heimat der aktiven RWE-Fans, begonnen. Zunächst wurde die Fläche aufgefüllt, da das gesamte Gelände später das ungefähre Höhenniveau der Hafenstraße haben soll. Die aufgefüllte Fläche wurde planiert und anschließend zunächst die Baugrube für das Warmgebäude der Haupttribüne ausgehoben. Im Anschluss wurden Leitungen und Rohre verlegt. Darauf wurden Bohrungen für die in der Erde verankerten Stützen für die Haupt-, Gegen- und die westliche Hintertortribüne vorgenommen und anschließend das Fundament für das Warmgebäude gegossen.
2011 - Oktober:
Die Arbeiten am Rohbau des Warmgebäudes, über dem die Haupttribüne errichtet wird, gehen stetig voran. Weiterhin sind schon die ersten Stützpfeiler für die künftige Nordtribüne zu sehen.
2011 - November:
Der Rohbau des Warmgebäudes wächst zügig in die Höhe. Auch die Gerippe der beiden anderen im Bau befindlichen Tribünen sind schon deutlich als solche zu identifizieren.
2011 - Dezember:
Der Rohbau der Haupttribüne mit dem Warmgebäude ist weitgehend fertiggestellt. Ebenso die Westtribüne. Der Nordtribüne fehlen nur noch einige Stufen.
2012 - Februar:
Der Rohbau der Tribünen ist fertig. Im Warmgebäude läuft bereits der Innenausbau. Währenddessen wurde mit dem Bau der Dachkonstruktion begonnen. Vor dem endgültigen Eindecken des Daches, dass aus Blechen und Makrolon bestehen wird, werden zunächst die tragenden Stahl-Dachgerüste errichtet.
2012 - April:
Die Arbeiten an der Dachkonstruktion sind in vollem Gange. Die Trägergerüste der Haupt- und Westtribüne sind fertig gestellt. Mit dem der Nordtribüne wurde begonnen. Auch der Innenausbau schreitet weiter voran.
2012 - Juli:
Die Trägergerüste sind fertig. Die Dächer der Nord- und Westtribüne sind bereits vollständig eingedeckt. Es wurde nun begonnen, die offenen Rückseiten unterhalb der Dächer mit Lochblechen zu verkleiden. Der verbliebene Teil der alten Nordtribüne wurde vollständig abgerissen, damit die Fläche für die neue Osttribüne, die den Stehplatzbereich der RWE-Fans bilden wird, bereitet werden kann. Des weiteren laufen Pflaster- und Teerarbeiten, Ausbauarbeiten an den Kiosken und Sanitäranlagen und auch weiterhin der Innenausbau der Haupttribüne. Auf dieser werden auch bereits die Business-Seats installiert. Auch das Spielfeld wird bereits hergerichtet.
2012 - August:
Die erste Bauphase ist abgeschlossen. Haupt, West- und Nordtribüne sind fertiggestellt. Der Umzug ins neue Stadion wurde vollzogen. Doch die Arbeiten gehen Weiter. Die Peripherie, vorrangig der Vorplatz der Haupttribüne, wird hergerichtet. In den kommenden Wochen wird nun die Fläche für den Bau der Osttribüne, der zukünftigen Heimat der Stehplatzbesucher, vorbereitet und mit dem Bau begonnen.
2012 - Oktober:
Der Bau der Stehtribüne, die die neue Heimat der aktiven RWE-Fans sein wird, ist schon weit fortgeschritten. Die Ränge sind komplett fertiggestellt. Im Laufe der Rückrunde werden das Dach errichtet und die Infrastruktur vollendet, damit das Stadion ab der Saison 2013/14 vollständig genutzt werden kann.
2013 - April:
Die Stehtribüne befindet sich kurz vor der Fertigstellung. Das Dach wurde eingedeckt. Nun fehlen nur noch Details wie Wellenbrecher und Geländer, sowie der Innenausbau von sanitären Anlagen und Catering-Bereichen. Danach wird die Fläche hinter die Tribüne hergerichtet.
2013 - Juni:
Mittlerweile wurde mit dem Abriss der Haupttribüne begonnen. Einst war sie der Stolz des Essener Stadions. Zur Zeit der Erbauung stellte sie das Maß aller Dinge dar. So war sie eine der ersten Tribünen mit freitragendem Dach und hochmodern ausgerüstet mit medizinischen Einrichtungen, Fitnessraum und einer kleinen Gymnastik-Halle. Innerhalb weniger Wochen wurde die Tribüne, für deren Erhalt sich noch eine Initiative stark gemacht hatte, dem Erdboden gleich gemacht. In meinen Augen zwar wirtschaftlich absolut nachvollziehbar, aber doch ein tiefer Stich in die rot-weisse Seele! Auch die zwei der drei verbliebenen beeindruckenden Flutlichtmasten mussten fallen. Zumindest der letzte Mast bleibt als Landmarke und Erinnerung erhalten.
2013 - Juli:
Die Stehtribüne, die sich eigentlich im Osten befindet, aber in Anlehnung an die berühmt-berüchtigte Heimat des harten Kerns in den 70ern und 80ern mit ‚Alte West‘ benannt wurde, ist nun fertiggestellt. Damit verfügt der RWE zum ersten Mal seit Beginn der 90er Jahre wieder über ein Stadion mit vier Tribünen. In den nächsten Monaten wird nun an der Infrastruktur, also an Parkplätzen und Zufahrts-bzw. Zugangswegen, gewerkelt.
2014 - Juni:
Das Stadion ist mitsamt der Peripherie fertig gestellt.